Himmel und Hölle heute. Wandmalerein in der Kulturkirche St. Stephani. 14.9.2008 – 4.1.2009
Am 4. Januar 2009 ging ein bis dato einmaliges Projekt in der Kulturkirche St. Stephani zu Ende. Im August 2008 waren vier Künstler angetreten, ihre Vorstellungen von „Himmel und Hölle heute“ in Form von jeweils zwei Wandgemälden auf die Wände des Langschiffs in der Kulturkirche zu bringen. Am 14. September 2008 wurde die Ausstellung eröffnet. Nach knapp 100 Tagen wurde die Ausstellung, die von knapp 2.000 Interessierten besucht wurde, geschlossen. Die Wandgemälde wurden nach diesem Datum übermalt.
Zu der Ausstellung ist eine 20seitige Broschüre erschienen.
Presse:
Frank Laukötter. Himmel und Hölle heute. In: UPART. Okt. 2008. zeitung des bremer verbandes bildender künsterinnen und künster. Ausgabe 27. S. 2
Dieter Sell. Zeitgenössischer Blick auf Himmel und Hölle. In: Achimer Kreisblatt. 17.09.2008
Isabel Klaus. Himmel und Hölle. Pendeln zwischen Himmel und Hölle. In: bremer kirchenzeitung. Das evangelische Magazin September 2008. S. 18 – 19
Himmel und Hölle: Ein Rückblick auf die Arbeit
Als ich die Einladung zu dem Projekt bekam musste ich nicht lange überlegen. Das Thema liegt meiner Formsprache sehr nahe – dazu noch die Vorgabe, dass die Arbeiten in Schwarz-Weiß sein sollten... im Prinzip wie für mich gemacht. Die Dimension war das einzige, was mich ein wenig Zweifeln ließ, habe ich doch für meine „nur drei Meter“ große Diplomarbeit mehrere Monate gebraucht. Dennoch wollte ich die Chance nutzen und mich der Herausforderung stellen. Anfangs dachte ich nicht, dass ich in der Kürze der Zeit die gesamte Fläche ausnutzen könnte und überlegte mir ein Konzept, wie ich vorgehen könnte. Doch dann stellte ich fest, dass ich mich nur selbst beschränkte und ich ließ der Energie freien Lauf. Ich hatte mehrere Wochen zuvor nicht malen können und merke bereits am ersten Tag, dass es mir gefehlt hatte. Ich war selbst überrascht wie gut das Malen in dieser Dimension für mich funktionierte.
Das Arbeiten mit dem Gerüst war gewöhnungsbedürftig. Gerade wenn man nur kleine Änderungen machen wollte hat man sie zwar aus der Ferne gefunden, aber bis man das Gerüst wieder an seinem Platz hatte und hochgeklettert war hat man oft an Schwung eingebüßt und die die Stelle an der man arbeiten wollte wieder aus den Augen verloren.
Eigentlich habe ich mir im Vorfeld kaum Gedanken über die Arbeit gemacht. Ich habe mir alte Gemälde angeschaut und Filme zum Thema die mich inspirieren. Es gab ein paar Skizzen, die aber mehr als Brainstorming zu verstehen sind als genaue Vorlagen. Die eigentliche Arbeit fand vor Ort statt, denn nur so kann ich die Raum und die Größe wirklich mit einbeziehen. Es gibt so viele Dinge, die passieren können, die die Entwicklung des Bildes mit beeinflussen, dass ich am Anfang nie sagen kann, wohin die Reise letztendlich geht. Das Licht z.B. spielt eine große Rolle. Auch die Wand, die direkt auf meine Arbeiten folgt hat Einfluss auf die Komposition.
Nach Abschluss der Arbeit hatte ich Gelegenheit im Zuge einer Ausstellung ein älteres und kleineres Bild von mir zu zeigen. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch so in den Wanddimensionen, dass ich zu den kleineren Arbeiten nur schwer wieder Zugang finden konnte.
Für mich sind die Formen der Inhalt meiner Arbeiten. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Himmel und Hölle fand für mich auf dieser Ebene statt. Ich gebe keine fertigen Interpretationen meiner Bilder. Der Betrachter ist aufgefordert sich selbst über meine Arbeit zu erforschen. Das kann auch an unterschiedlichen Tagen unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen.
Ich selbst kann sagen, dass ich mit meinen Arbeiten gewachsen bin.
Daniela Marschall, 4. Januar 2009